Extra 1 | LIVE-TV

Bin ich ein Live-Typ? – Machen Sie den Test!

Gehen Sie mit Ihren Gedanken spazieren und denken Sie sich in die verschiedenen Live-Rollen hinein. Werden Sie für die nächsten 20 Minuten Redakteur, CvD, Moderator oder Regisseur. Bei mehreren Antwortmöglichkeiten entscheiden Sie sich für eine Antwort: die Antwort, die Ihnen spontan am besten zusagt.

Frage 1:
Was fasziniert Sie an Live-Sendungen? Nehmen Sie bitte ein Blatt zur Hand und notieren Sie jeweils in Stichpunkten. Lassen Sie sich eine Minute Zeit. Wie viele Begriffe sind Ihnen eingefallen?

00 – 33 – 6mehr als 6

Frage 2:
Stellen Sie sich vor, Sie sind Moderator einer Live-Sendung. Eine technische Panne bringt Sie aus dem Tritt. Für einen kurzen Moment wissen Sie nicht weiter. Was sagen Sie den Zuschauern?

Ich warte auf Ansage aus der Regie und werde dann ein paar entschuldigende Sätze los, die ich mir zuvor zurechtgelegt habe.
Ich übergehe den Fehler in der Hoffnung, dass der Zuschauer nichts gemerkt hat. Meine Moderation ziehe ich nach dem Fauxpas einfach weiter durch.
Ich trage es mit Humor und bringe zum Ausdruck: Fernsehen wird von Menschen gemacht und ein Moderator ist auch nur ein Mensch.
Das kann mir nicht passieren, denn ich bin stets gut vorbereitet. Meine Moderationskarten liegen immer bereit, und im Notfall mache ich einfach mit der nächsten Moderation weiter.

Frage 3:
Multitasking ist für Sie nicht nur ein Sport, sondern ein Lebensprinzip. Auch im größten Trubel können Sie sich auf Ihre Sache konzentrieren. Was steckt dahinter?

Ich kann mich gut fokussieren. Es spielt keine Rolle, was außen herum passiert.
Was sein muss, muss sein: Ich nehme Multitasking als notwendiges Übel hin.
Erst wenn der Druck richtig groß wird, laufe ich zur Höchstform auf. Deshalb fallen mir Aufzeichnungen schwer.
Den Höhepunkt meiner Leistungskurve erreiche ich meist dann, wenn andere in das „Lean-Back“ verfallen. Dafür habe ich meine Probleme mit morgendlichen Redaktionskonferenzen.

Frage 4:
Kurz vor Ausstrahlung wird bemerkt, dass ein Beitrag ohne Ton angeliefert wurde. Ein technisches Problem? Schlamperei bei der Überspielung? Das lässt sich so schnell nicht feststellen. Wie reagieren Sie?

Sie bleiben gelassen und stellen die Sendung unverzüglich um. Sie betreiben zum geeigneten Zeitpunkt mit Ihren Technik-Kollegen Ursachenforschung und reichen den Beitrag an späterer Stelle nach.
Sie bleiben cool und vertrauen darauf: Der Toningenieur wird’s schon richten. Falls das nicht gelingt, spielen Sie einen Ersatzbeitrag.
Sie reagierend wütend und schreiben noch während der Sendung zähneknirschend ein Beschwerdemail.
Menschen machen nun mal Fehler. Sie sehen gelassen über diese Panne hinweg. Außerdem sind Sie froh, dass der Fehler rechtzeitig erkannt wurde, und Sie angemessen reagieren konnten.

Frage 5:
Sie sind bekannt für Ihre überbordende Kreativität. Das macht alleine noch keinen guten Fernsehjournalisten aus Ihnen. Was, glauben Sie, müssen Sie sonst noch für den Live-Betrieb mitbringen?

Gespür für Bilder, Technikverliebtheit, und Fachwissen auf einem Gebiet
Durchsetzungswillen, technisches Verständnis, journalistischen Background
Coolness, Fähigkeit Regie zu führen, Routine
Der Wille zum Moderieren, Belastbarkeit, allgemeines Interesse

Frage 6:
Sie wissen um die Wirkung der Bilder. Auch nach Jahren im Job staunen Sie immer noch darüber, was ein Kameramann mit Licht aus dem Set herausholen kann. Was bedeutet das für Ihre Tätigkeit als Journalist?

Ich konzentriere mich auf meine Tätigkeit und zeige mich unbeeindruckt.
Ich weiß, wie wichtig Licht ist, und lasse den Beleuchter einfach machen.
Ich teile meine Anerkennung mit, wenn das Licht besonders gelungen ist.
Ich spreche mit der Regie über das außergewöhnliche Licht und lobe darüber hinaus das Ergebnis vor allen Kollegen.

Frage 7:
Angenommen, Ihr Beitrag wird zur Sendung nicht rechtzeitig fertig, was einer Verkettung ungünstiger Umstände geschuldet ist. Wie gehen Sie vor?

Diese Blöße will ich mir nicht geben. Ich setzte alles daran, dass der Beitrag doch noch fertig wird, notfalls verzichte ich auf das Ende der MAZ.
Ich informiere rechtzeitig den CvD und arbeite mit Hochdruck weiter. Wenn möglich reiche ich den Beitrag später nach.
Das passiert mir kein zweites Mal. Ich werde das nächste Mal mehr Zeit für den Schnitt und die Vertonung einplanen.
Sei’s drum. Dann läuft eben ein anderer Beitrag.

Frage 8:
Der Moderator ist sich plötzlich unsicher, ob seine Moderation inhaltlich stimmt. Wie reagieren Sie auf seine Frage?

Ich habe immer eine Antwort parat, denn in meinem Fachgebiet verfüge ich über ein beträchtliches Maß an Hintergrundwissen.
Man kann nicht alles wissen, schon gar nicht, was gerade aktuell passiert. Schließlich habe ich den ganzen Tag an der Sendung gearbeitet.
Wenn ich keine Antwort weiß, Google und Wikipedia wissen immer alles. Der Moderator hat binnen Sekunden eine Antwort, weil ich an meinem PC das Internet stets offen habe.
Ich lasse mich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und gebe dem Moderator Rückmeldung, dass ich ihn verstanden habe und mich zügig um eine Antwort bemühen werde.

Frage 9:
Ein Quotentief verhagelt Ihnen gerade den Monatsdurchschnitt. Als Redaktionsleiter haben Sie die Möglichkeit, zwischen mehreren Optionen zu wählen. Wie werden Sie sich in der nächsten Redaktionskonferenz verhalten?

Ich gefalle mir in der Rolle des „Bad Guy“ und poltere endlich mal richtig los.
Ich bleibe gelassen und formuliere ein paar wolkige Sätze, denn insgeheim weiß ich: Quoten gehen mal rauf, mal runter.
Ich schaue mir den Quotenverlauf genau an. Durch systematische Umstellungen und Themenoptimierung versuche ich, die Sendung wieder auf ihr altes Quoten-Niveau zu bringen.
Ich sage zunächst nichts, sondern hole mir die Meinung der Redaktion, dann entscheide ich mich.

Frage 10:
Die neue Live-Sendung, an der Sie mitgearbeitet haben, ist ein voller Erfolg. Wie verhalten Sie sich im Siegesrausch und an den Folgetagen?

Ich freue mich über den gelungenen Start, weiß aber auch, dass Begehrlichkeiten geweckt werden. Wir müssen jetzt noch mehr auf der Hut sein.
Das macht mich stolz. Ich führe das auf die überragenden Fähigkeiten der Redaktion zurück. Uns kann eigentlich nichts mehr passieren.
Ich freue mich mit den Kollegen und danke allen, die mich unterstützt haben. Ansonsten bleibe ich am Boden. Jetzt bloß nicht übermütig werden!
Kritisch frage ich mich: Können wir das überhaupt durchhalten? Haben wir nicht unser ganzes Pulver schon verschossen?

Frage 11:
In Ihrer Sendung ist Ihnen ein dummer Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Wie reagieren Sie?

Ich vertusche den Fehler in der Hoffnung, dass niemand etwas merkt und er sich einfach versendet.
Ich gestehe den Fehler ein, und spreche mit Kollegen über mein Versäumnis. Danach blicke ich wieder nach vorne.
Wenn es ein gravierender Fehler war, setze ich alles daran, diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden. Ein zweites Mal wird mir das nicht passieren.
Der Fehler beschäftigt mich noch Wochen danach. Das Versäumnis wird aller Voraussicht nach an meinem Selbstwertgefühl nagen.

Frage 12:
Über den Flurfunk ist Ihnen zu Ohren gekommen, dass Ihr Sender ein neues Live-Format plant. Was tun Sie?

Ich warte ab, bis jemand auf mich zukommt.
Ich versuche herauszufinden, was dahintersteckt und signalisiere Interesse, falls das Format für mich in Frage kommt.
Ich werde zuerst mit meinem Redaktionsleiter Kontakt aufnehmen und meine Ambitionen auf Veränderung kundtun.
Ich werde ein Konzept ausarbeiten und baldmöglichst damit zum Chefredakteur gehen.